Romeo und Julia
Romeo
und Julia (frühneuenglisch The Most Excellent and Lamentable Tragedy of Romeo and Juliet) ist eine Tragödie von William Shakespeare. Das
Werk schildert die Geschichte zweier junger Liebender, die verfeindeten
Familien angehören und unter unglücklichen Umständen durch Selbstmord zu Tode
kommen. Die Handlung des Stückes umfasst einen Zeitraum von fünf Tagen und
spielt zur Sommerzeit in der norditalienischen Stadt Verona. Das Werk entstand
vermutlich in den Jahren 1594–96. Es erschien erstmals 1597 im Druck.
Shakespeares Hauptquelle war Arthur Brookes The Tragicall
Historye of Romeus and Iuliet
aus dem Jahre 1562. Romeo und Julia gelten als das berühmteste Liebespaar der
Weltliteratur. Der Stoff ist in vielen Varianten musikalisch und literarisch
verarbeitet worden, es gibt zahlreiche Verfilmungen, und auf der Bühne genießt
das Werk seit seiner Entstehung eine ungebrochene Popularität.
Inhaltsverzeichnis
1 Übersicht
1.1 Zusammenfassung
1.2 Hauptcharaktere
1.3 Erzählte Zeit und Orte der Handlung
2 Inhalt
2.1 Akt I
2.2 Akt II
2.3 Akt III
2.4 Akt IV
2.5 Akt V
3 Literarische Vorlagen und kulturelle
Bezüge
4 Datierung
5 Textgeschichte
6 Das Werk und seine Rezeptionsgeschichte
7 Aufführungsgeschichte
8 Adaptionen
8.1 In der Literatur
8.2 Vertonungen
8.3 Film
9 Die Casa di Giulietta
10 Textausgaben
11 Literatur
12 Weblinks
13 Einzelnachweise
Übersicht
Zusammenfassung
Die Tragödie spielt
in der italienischen Stadt Verona und handelt von der Liebe Romeos und Julias,
die zwei verfeindeten Familien angehören, den Montagues
(Romeo) bzw. den Capulets (Julia). Die Fehde geht so
weit, dass sich die Beteiligten regelmäßig zu Beleidigungen und blutigen
Fechtkämpfen hinreißen lassen, sobald sie in der Stadt aufeinander treffen.
Deshalb halten Romeo und Julia ihre Liebesbeziehung vor ihren Eltern verborgen.
Ohne deren Wissen lassen sie sich vom Bruder Lorenzo trauen, der insgeheim
hofft, auf diese Weise einen ersten Schritt zur Versöhnung der verfeindeten
Familien beitragen zu können. Trotzdem kommt es zwischen Romeo und Tybalt, einem Capulet und Cousin
Julias, zum Kampf, in dessen Verlauf Tybalt von Romeo
getötet wird. Romeo wird aus Verona verbannt und muss nach Mantua fliehen.
Julia, die nach dem Willen ihrer Eltern in aller Eile mit einem gewissen Paris
verheiratet werden soll, bittet erneut Bruder Lorenzo um Hilfe. Dieser
überredet sie, einen Schlaftrunk zu sich zu nehmen, der sie für mehrere Stunden
in einen todesähnlichen Zustand versetzen werde, um so der Hochzeit zu
entrinnen. Romeo soll durch einen Brief, der ihn allerdings wegen eines
Missgeschicks nicht erreicht, von diesem Plan in Kenntnis gesetzt werden. In
der Zwischenzeit sieht ein Freund Romeos die mittlerweile beigesetzte Julia in
ihrer Familiengruft liegen, eilt zu Romeo und
berichtet ihm vom angeblichen Tod seiner Geliebten. Romeo eilt nach Verona zum
Grab seiner Frau, um sie noch ein letztes Mal zu sehen, dann nimmt er Gift und
stirbt an ihrer Seite. Im selben Augenblick erwacht Julia aus ihrem
todesähnlichen Schlaf, sieht, was geschehen ist, ergreift Romeos Dolch und
tötet sich aus Verzweiflung ebenfalls. Als die verfeindeten Eltern von der
tragischen Liebesbeziehung erfahren, erkennen sie ihre Mitschuld und versöhnen
sich über dem Grab ihrer Kinder.
Hauptcharaktere
Im Stück treten
insgesamt 32 Personen und ein Chor auf. Die Angehörigen zweier verfeindeter
Familien stehen im Zentrum der Handlung. Zur Familie der Capulets
gehören neben Julia und ihren Eltern die Amme der
Julia, ihr Freier Paris und ihr Cousin Tybalt. Zur
Familie der Montagues gehören Romeo und seine Eltern,
Romeos Cousin Benvolio, sein Mentor Bruder Lorenzo
und sein Freund Mercutio. Der Bau der Figurengruppen
ist insgesamt sehr symmetrisch.
Erzählte Zeit und Orte der Handlung
Die Handlung umfasst
die Zeit von etwa einer Woche. Das Werk spielt in den oberitalienischen Städten
Verona und Mantua im 16. Jahrhundert.
Inhalt
Akt I
Das Drama beginnt mit
einem Prolog in Form eines Sonetts, in welchem dem Publikum mitgeteilt wird,
dass die unter einem unglücklichen Stern stehenden Liebenden (star-crossed lovers), Romeo und Julia,
verfeindeten Familien angehören, sterben und durch ihren Tod ihre streitenden
Familien versöhnen werden.
[Szene 1] Die Diener
der verfeindeten Häuser Capulet und Montague beginnen auf einem öffentlichen Platz Veronas
Streit. Benvolio, der Neffe Montagues,
will einen Kampf verhindern, doch Tybalt, der Neffe Capulets, fordert auch ihn zum Kampf auf. Schnell ist eine
große Menschenmenge beteiligt; Parteigänger eilen hinzu, schließlich auch die
Oberhäupter der beiden Familien. Der Fürst von Verona ist außer sich vor Zorn
über den öffentlichen Kampf und verhängt für zukünftige derartige Vorfälle die
Todesstrafe. Romeo war bei diesem Kampf nicht anwesend, und seine Eltern
erkundigen sich bei Benvolio nach ihm. Sie erfahren,
dass er unglücklich in die kühle Rosalinde verliebt ist und einsam durch die
Landschaft streift. Als Romeo selbst erscheint, möchte Benvolio
ihm aus seiner Melancholie heraushelfen, doch Romeo wehrt alle Versuche seines
Freundes mit geistreichen Wortspielen über seine Liebeskrankheit ab. [Szene 2]
Verona, eine Straße: Graf Paris hält bei Capulet um
Julias Hand an. Capulet ist darüber zwar erfreut, hat
aber Bedenken, dass die noch nicht vierzehnjährige Julia gegenwärtig zu jung
für eine Heirat sei. Deshalb lädt er den Freier für den Abend zu einem großen
Tanzfest ein, bei dem er beginnen soll, Julias Gunst zu erringen. Ein Diener
bekommt eine Gästeliste und soll in Verona Einladungen verteilen. Der des
Lesens unkundige Diener fragt die herbeikommenden Romeo und Benvolio,
ob sie ihm die Namen vorlesen könnten. Rosalinde wird auch auf dem Ball sein,
deshalb überredet Benvolio Romeo, mit ihm maskiert
auf das Fest der Capulets zu gehen und seine
Angebetete mit anderen anwesenden Mädchen zu vergleichen. [Szene 3] Die
folgende Szene spielt in Verona, in Capulets Haus.
Gräfin Capulet lässt von Julias Amme, einer recht
redseligen Person, ihre Tochter zu sich holen. Sie sagt Julia, dass Graf Paris
um sie angehalten habe und sie ihn auf dem abendlichen Fest kennenlernen werde.
Die Amme ist begeistert, Julia dagegen sehr zurückhaltend, sagt aber zu, dass
sie sich den Freier anschauen werde. [Szene 4] Verona, vor Capulets
Haus: Romeo und seine Freunde Benvolio und Mercutio haben sich maskiert und sind bereit, auf das Fest
der Capulets zu gehen. Die Freunde wollen Romeo mit
schlüpfrigen Wortspielen aus seiner Liebesmelancholie reißen. Vor allem Mercutio tut sich hervor mit einer langen phantastischen
Rede über Queen Mab, die Hebamme der Elfen. All das
aber kann Romeo nicht aus seiner düsteren Stimmung reißen: Er behauptet, eine
Vorahnung seines bevorstehenden Todes zu haben. [Szene 5] Verona, eine Halle in
Capulets Haus: Capulet
heißt alle seine Gäste, ganz gleich ob eingeladen oder nicht, herzlich
willkommen. Romeo erblickt Julia und verliebt sich auf den ersten Blick in sie.
Er ist überzeugt, noch nie zuvor eine solche Schönheit gesehen zu haben. Tybalt erkennt Romeo trotz Maske an dessen Stimme und will
sofort mit ihm kämpfen. Doch Capulet weist seinen
aggressiven Neffen zurecht und erklärt ihm, dass Romeo sein Gastrecht genieße
und ein Ehrenmann sei. Romeo hat sich inzwischen Julia genähert, die ihrerseits
wie verzaubert ist. Beider Hände finden sich, dann auch ihre Lippen. Wie von
selbst formen sich die Verse der Liebenden zu einem gemeinsamen Sonett. Romeo
muss gehen, nicht ohne vorher noch zu erfahren, dass Julia die Tochter seines
Feindes ist. Auch Julia muss zu ihrer Bestürzung erfahren, dass sie ihr Herz an
einen Mann aus der gegnerischen Familie verloren hat.
Akt II
Prolog: Wiederum in
einem Sonett wird dem Publikum noch einmal die Situation der Liebenden vor
Augen gestellt: Beide sind verliebt in einen Todfeind. Zugleich deutet das
Gedicht an, dass die Leidenschaft der beiden Wege finden wird, ihre Liebe trotz
der ungünstigen Umstände zu verwirklichen.
[Szene 1] Verona,
eine Straße bei Capulets Garten: Romeo, den es zu
Julia zieht, verbirgt sich im Garten vor seinen Freunden, die ihn vergeblich
suchen. Mercutio, wie es seine spöttische Art ist,
beschwört den liebeskranken Romeo, als sei dieser ein verwirrter Geist, und
macht dazu anstößige Bemerkungen. Als sich Romeo nicht zeigt, gehen Benvolio und Mercutio ohne ihn
nach Hause. [Szene 2] Verona, Capulets Garten. In der
sogenannten Balkonszene erscheint Julia am Fenster. Romeo hört, wie sie von
ihrer Liebe zu ihm spricht, tritt hervor und gesteht seinerseits auch ihr seine
Liebe. Julia ist erschrocken, aber auch beglückt, und lässt sich von Romeo
wiederholt beteuern, wie ernst er es mit ihr meint. Die Liebenden verabreden,
sich bereits am nächsten Tag trauen zu lassen, Julias Amme soll Romeo Bescheid
geben. [Szene 3] Bruder Lorenzo ist bei der Arbeit in seiner Zelle, er
bewirtschaftet den Garten der Mönche und offenbart schon hier hervorragende
Kenntnisse über Heilpflanzen. Romeo kommt und bittet Lorenzo, die heimliche
Vermählung mit Julia vorzunehmen. Lorenzo kritisiert Romeo zunächst, weil
dieser Rosalinde so schnell vergessen habe, was bei ihm Zweifel an der neuen
Begeisterung erweckt. Dennoch willigt er ein, in der Hoffnung, durch diese
Trauung den unseligen Streit der Familien endlich beenden zu können. [Szene 4]
Verona, eine Straße: Mercutio und Benvolio
fragen sich, wo Romeo bleibt, Tybalt hat ihren Freund
nämlich zu einem Duell herausgefordert. Mercutio
lässt in einer leidenschaftlich zugespitzten Rede seine Verachtung für den
seiner Meinung nach affektierten Duell-Fanatiker Tybalt
erkennen. Romeo tritt auf. Die Freunde ergehen sich eine Zeitlang in
anzüglichen Wortspielen, bis Julias Amme erscheint, die erst Mercutios böse Scherze ertragen muss, bevor ihr von Romeo
mitgeteilt wird, dass die Hochzeit eine Stunde später in Bruder Lorenzos Zelle
vollzogen werde. [Szene 5] Verona, Capulets Garten:
Julia wartet ungeduldig auf die Amme. Diese lässt das junge Mädchen nach ihrer
Ankunft erst einmal etwas zappeln, bevor sie ihr mitteilt, wann und wo die heimliche
Hochzeit stattfinden soll. [Szene 6] Verona, Bruder Lorenzos Zelle: Lorenzo
vermählt Romeo und Julia. Er ist inzwischen völlig überzeugt, den jahrelangen
Streit der verfeindeten Familien so beenden zu können. Dennoch mahnt er seinen
Schützling Romeo noch einmal zur Mäßigung.
Akt III
[Szene 1] Verona, ein
öffentlicher Platz: Benvolio bittet Mercutio mit ihm heimzugehen, denn es sei ein heißer Tag
und die Anhänger der Capulets seien auf Streit aus. Mercutio wirft Benvolio
scherzhaft vor, selbst ein streitlustiger Charakter zu sein, und macht keine
Anstalten, den Platz zu verlassen. Tybalt kommt und
fragt nach Romeo. Dieser erscheint und wird von Tybalt
zum Duell gefordert, was Romeo ablehnt, denn er weiß ja, dass er nun mit Tybalt verwandt ist. Stattdessen will er Frieden stiften. Mercutio mischt sich ein und beginnt einen Fechtkampf mit Tybalt. Romeo geht schlichtend zwischen sie, in diesem
Moment bringt Tybalt Mercutio
heimtückisch eine tödliche Wunde bei. Mercutio
verflucht die streitenden Häuser und stirbt. Romeo, außer sich vor Schmerz und
Wut, zieht seinen Degen und ersticht Tybalt. Er
erkennt, was er getan hat, und flieht. Das Volk eilt herbei, auch die
Oberhäupter der Familien. Benvolio berichtet dem
Fürsten von Verona vom Hergang des Kampfes. Gräfin Capulet
fordert, Romeo zu töten, der Fürst aber bestraft ihn mit Verbannung, da Tybalt die Tat provoziert habe. [Szene 2] Verona, Capulets Haus: Julia erwartet wieder ungeduldig die Ankunft
der Amme. Diese erscheint und klagt, so dass Julia zunächst annehmen muss,
Romeo sei tot. Als sie erfährt, dass Romeo Tybalt
erschlagen hat, ist sie zunächst entsetzt, schnell wird ihr aber klar, dass Tybalt der Provokateur gewesen sein muss. Da Romeo verbannt
ist, glaubt Julia, sie werde ihre Hochzeitsnacht nie erleben, doch die Amme
bietet ihr an, zu Romeo zu gehen und ihn für diese Nacht zu ihr zu holen.
[Szene 3] Verona, Bruder Lorenzos Zelle: Romeo hat sich bei Lorenzo versteckt;
er erfährt von seiner Verbannung und kann in ihr nur eine schlimmere Strafe als
den Tod sehen, weil Verbannung die Trennung von Julia bedeutet. Die Amme
erscheint, doch auch das bringt Romeo noch nicht zur Vernunft. Er will sich
sogar töten, weil er fürchtet, Julia könne ihn, den Mörder Tybalts,
nicht mehr lieben. Lorenzo nimmt ihm den Dolch fort und entwirft einen Plan:
Romeo solle in dieser Nacht Julia noch einmal besuchen, sich dann aber eiligst
nach Mantua begeben. Romeo lässt sich überzeugen, dass noch Hoffnung besteht.
[Szene 4] Verona, Capulets Haus: Paris bringt erneut
seinen Antrag bei Capulet vor. Zunächst abwehrend,
setzt dieser dann überraschend eigenmächtig die Hochzeit für Donnerstag – also
drei Tage später – fest. Gräfin Capulet soll Julia in
Kenntnis setzen. [Szene 5] Verona, Capulets Garten:
Nach der Hochzeitsnacht müssen sich Romeo und Julia trennen, denn die Lerche
singt, ein Zeichen für den anbrechenden Morgen. Julia sagt, es sei die
Nachtigall, um Romeo noch etwas bei sich zu behalten; doch als dieser
einwilligt, dazubleiben und auch sterben zu wollen, willigt sie in seinen
Abschied ein. Gräfin Capulet sucht Julia auf, um sie
vom Entschluss des Vaters in Kenntnis zu setzen. Julia ist entsetzt und weigert
sich. Capulet kommt hinzu und bringt sie mit groben
Worten und der Drohung, sie zu enterben, zum Schweigen: Ihr Wille zähle hier
nicht. Als die Eltern gegangen sind, rät auch die Amme Julia zur Hochzeit mit
Paris. Verzweifelt beschließt Julia, Lorenzo um Rat zu fragen.
Akt IV
[Szene 1] Paris
bittet den überraschten Lorenzo, ihn am Donnerstag mit Julia zu vermählen. Julia
erscheint, spricht ausweichend mit Paris, bis dieser voller Hoffnung geht.
Julia bittet Lorenzo verzweifelt um einen Rat; finde er keinen, werde sie sich
töten und zieht ein Messer. Lorenzo sieht eine Lösung: Er gibt Julia einen
Schlaftrunk mit, der sie für 42 Stunden in einen scheintoten Zustand versetzen
wird. Ihre Eltern werden sie bestatten, Romeo wird in der Zwischenzeit durch
Lorenzos Mitbruder Markus benachrichtigt werden und sie aus der Familiengruft
der Capulets befreien. Julia willigt ein. [Szene 2]
Verona, Capulets Haus: Capulet
lässt bereits Gäste zur Hochzeit Julias laden. Julia erscheint und gibt vor, in
die Heirat einzuwilligen. Der glückliche Capulet
verkündet daraufhin überraschend, dass die Trauung bereits am Mittwoch
stattfinden soll, zieht sie also einen Tag vor. [Szene 3] Verona, Julias
Zimmer: Julia durchlebt Angst und Zweifel: Will der Mönch sie aus dem Weg
räumen? Wird das Aufwachen in der Gruft ihr nicht den Verstand rauben? In einer
Schreckensvision erscheint ihr Tybalts blutiger Geist.
Ihre Liebe aber ist letztlich stärker und sie trinkt das Mittel Lorenzos.
[Szene 4] Verona, Capulets Haus: Im Haus Capulets wird die Hochzeit vorbereitet. Capulet
ist aufgeregt und mischt sich ein, die Amme will ihn zu Bett schicken. Der
Morgen ist aber schon angebrochen, daher schickt Capulet
die Amme, Julia aufzuwecken. [Szene 5] Verona, Capulets
Haus: Die Amme findet die scheintote Julia. Capulet,
seine Frau und Paris kommen dazu; alle sind entsetzt und beklagen ihr grausames
Schicksal. Lorenzo wird geholt und fordert die Trauernden auf, Fassung zu
bewahren und Julia in die Familiengruft zu überführen.
Akt V
[Szene 1] Mantua,
eine Straße: Romeo deutet einen Traum, in dem er sich tot sieht und von Julia
wieder zum Leben erweckt wird als gutes Zeichen. Er erwartet Nachrichten von
Lorenzo, stattdessen erscheint sein Diener Balthasar, der ihm von Julias Tod
berichtet. Romeo entschließt sich spontan, dem Schicksal zu trotzen und sich im
Tod mit Julia wieder zu vereinen. Von einem Apotheker kauft er sich Gift und
macht sich auf den Weg zur Gruft der Capulets. [Szene
2] Verona, Bruder Lorenzos Zelle: Lorenzo erfährt, dass sein Mitbruder Markus
den Brief an Romeo nicht zustellen konnte, da eine plötzlich ausbrechende Pest
dies verhinderte. Lorenzo eilt zur Gruft, um Julia, die bald erwachen wird, in
seine Zelle zu bringen. [Szene 3] Verona, ein Friedhof: Paris bringt Blumen auf
den Friedhof, um sie für Julia vor die Gruft zu streuen. Als sein Diener
jemanden kommen hört, verbergen sich beide und beobachten, wie Romeo beginnt,
die Gruft aufzubrechen. Paris stellt Romeo zur Rede, dieser bittet ihn zu
gehen, sonst werde er ihn töten müssen. Paris weicht nicht, sie ziehen die
Schwerter und kämpfen, Paris stirbt. Romeo erfüllt dessen letzten Wunsch, in
der Gruft neben Julia liegen zu dürfen. Er betrachtet die schlafende Julia noch
ein letztes Mal und nimmt dann das tödliche Gift. Lorenzo trifft ein, als Julia
erwacht und den toten Romeo erblickt. Er flieht jedoch vor den anrückenden
Wachen. Julia küsst Romeos Lippen und ersticht sich mit seinem Dolch. Wachen
und Volk eilen herbei. Montague berichtet, seine Frau
sei aus Kummer über Romeos Verbannung gestorben. Lorenzo schildert dem Fürsten
von Verona und den verbliebenen Oberhäuptern der Familien, was geschehen ist. Die
alten Widersacher versöhnen sich erschüttert und beschließen ein Denkmal in
pure gold für die beiden Liebenden zu errichten. Der
Fürst spricht das Schlusswort:
„For never was a story of more woe
/ Than this of Juliet and her Romeo.“
„Denn niemals gab es ein so herbes Los /
als Julias und ihres Romeos.“
Literarische Vorlagen und kulturelle Bezüge
Das Motiv der
Liebenden, die durch widrige Umstände getrennt werden, wurzelt tief in
Mythologie und Märchen. Beispiele oder Entsprechungen für solche Liebespaare
finden sich etwa in den Sagen von Hero und Leander, Pyramus
und Thisbe, Tristan und Isolde, Flore und Blanscheflur und Troilus und Cressida. In der Novellenliteratur der Renaissance wird die
Geschichte in den grundlegenden Zügen bereits im Novellino
des Masuccio von Salerno (ca. 1474–1476) dargeboten;
durch neue Eigennamen und zusätzliche Handlungselemente wie etwa die
Balkonszene oder den doppelten Selbstmord am Ende erhält sie bei Luigi da Porto
um 1535 ihre vertraute Gestalt. Das Schicksal von Troilus
und Cressida wurde bereits von Geoffrey Chaucer in
seinem Epos Troilus and Criseyde dargestellt. Dieses Werk beeinflusste stark
Shakespeares unmittelbare Vorlage, Arthur Brookes Epos The Tragical
History of Romeus and Juliet von 1562.
Sowohl Brooke als auch sein Landsmann William Painter
mit Rhomeo and Julietta von 1567 benutzten die französische Fassung von
Pierre Boaistuau (1559), die wiederum auf Matteo
Bandellos Romeo e Giulietta (1554) und Luigi da Portos Giuletta
e Romeo (um 1530) zurückgreift. Die unter diesen Versionen bekannteste Fassung
von Bandello weist bereits im Wesentlichen den gleichen Handlungsverlauf und
das gleiche Figurenensemble auf wie Shakespeares Romeo und Julia.[1]
Shakespeare arbeitete
als Hauptquelle mit Brookes 3000 Verse langem epischen Gedicht, was schon an
einer Reihe fast wörtlicher Übernahmen zu erkennen ist. Ob er auch Painters Werk benutzte, ist unklar, aber wahrscheinlich.[2]
So übernahm er vermutlich von Painter den Namen Romeo
anstelle von Brookes Romeus.[3] Im Wesentlichen lässt
Shakespeare die Umrisse der Geschichte, wie Brooke sie präsentiert, bestehen,
wobei die doppelte Thematik (Familienfehde und Liebesgeschichte) von
Shakespeare – im Gegensatz zu Brooke – gleich zu Beginn des Dramas erwähnt wird
und damit den Ablauf der Tragödie bestimmt. Bei Brooke entfaltet sich die
Geschichte über einen Zeitrahmen von neun Monaten, bei Shakespeare wird sie auf
wenige Tage gestrafft. Die Rollen von Tybalt und
Paris werden dagegen von Shakespeare erweitert und vertieft. Darüber hinaus
packt Shakespeare alle wichtigen Handlungsmomente in eine Folge von Szenen, die
in sich spannende und dramatisch wirkungsvolle Vorgänge bilden. Durch die
zeitliche Komprimierung wird in Shakespeares Tragödie zudem der kausale
Zusammenhang der einzelnen Begebenheiten verstärkt und intensiviert. Während
bei Brooke die heimliche Ehe zwei Monate dauert, bevor es zum Kampf mit den Capulets und zur Tötung Tybalts
kommt, verbringen die beiden Liebenden in Shakespeares Werk nur eine einzige
gemeinsame Nacht, in der sie bereits von Tybalts Tod
und Romeos Verbannung wissen.
In der Vorrede von
Brookes Gedicht wird der streng exemplarische Charakter der Erzählung betont;
das tragische Ende wird als Bestrafung des Himmels für ungezügelte Leidenschaft
und Ungehorsam gegen Eltern und Ratgeber dargestellt. Shakespeare eliminiert
dagegen Brookes moralisierende Erzählerkommentare und verlagert sämtliche
Reflexionen in das Bewusstsein der dramatischen Figuren mit ihrer jeweils
eingeschränkten Perspektive. Auf diese Weise wird in Shakespeares Stück das
Schicksalsverhängnis zu einer unerklärlichen und unberechenbaren Gewalt; in
ihrer Unbedingtheit zerstört sich die Liebe selbst im unvermeidbaren Konflikt
mit der Umwelt. In dem gedrängten Zeitablauf von vier Tagen und Nächten in
Shakespeares Romeo and Juliet entstehen dabei
zahlreiche Verkettungen und ironische Situationskontraste, die den Eindruck von
tragischer Unaufhaltsamkeit verdichten. Im Gegensatz zu Brookes Vorlage ist
Shakespeares Julia außerdem fast noch ein Kind; damit werden die Reinheit ihrer
Liebe und ihr Reifen zur tragischen Heldin in den Vordergrund gerückt. Auch der
lyrische Reichtum der Sprache, den Shakespeare für seine Darstellung der
Liebesbeziehung von Romeo und Julia nutzt, hat keine Entsprechungen in seinen
Vorlagen.
Mit dem zusätzlichen
Ausbau der Nebenfiguren schafft Shakespeare weiterhin Gesprächspartner und
Begleit- oder Kontrastfiguren für seine Hauptcharaktere, um so gleichermaßen
das komödienhafte und spielerische Potenzial der Geschichte dramaturgisch
effektvoller nutzen zu können. Die vor allem durch die Figur Mercutios entstehende bunte komödiantische Gegenwelt zur
emotionalen Entrückung des Liebespaares ist ebenso Shakespeares eigenes Werk
wie die Schiedsrichterrolle des Fürsten Escalus und
die Rolle des „geistlichen Vaters“ Lawrence, die seinem Drama im Unterschied zu
den Vorlagen bedeutsame politische und moralische Konturen verleihen.[4]
Die verfeindeten
Familien der Capulets und der Montagues
sind hingegen keine Erfindung Shakespeares. Sie werden bereits im gut
dreihundert Jahre früher entstandenen Werk Göttliche Komödie von Dante Alighieri
als „Montecchi e Cappelletti“
als Beispiel für verfeindete Familien genannt.[5]
Datierung
Der genaue
Entstehungszeitpunkt des Dramas ist nicht überliefert und hat in der Forschung
im Hinblick auf im Text vorhandene historische Bezüge oder aber intertextuelle
Vergleiche als Datierungsgrundlage zu unterschiedlichen Hypothesen und
Vermutungen geführt. Der Zeitraum der Entstehung lässt sich jedoch aufgrund
verschiedener Indizien mit sehr großer Sicherheit auf die Jahre zwischen 1591
und 1596 eingrenzen.
Das Stück kann nicht
später als 1597 entstanden sein (terminus ante quem), da in diesem Jahr die
erste unautorisierte Quarto-Ausgabe des Stückes allerdings noch ohne Nennung
des Verfassers unter dem Titel An Excellent Conceited Tragedie of Romeo and Juliet erschien. Das
Titelblatt dieser Erstpublikation vermerkt zahlreiche vorausgegangene
öffentliche Aufführungen des Stücks („As it hath been often
(with great applause) plaid publiquely“) durch die Schauspielgruppe der right Honourable the L[ord] of
Hunsdon his Seruants, wie sich die Truppe Shakespeares zwischen Juli
1596 und März 1597 nannte. Die erste historisch belegte Aufführung des Stückes
fand ebenfalls 1597 statt.[6]
Ebenso legen weitere
externe Beweise – wie etwa eine nicht mehr abbrechende Reihe von Zitaten aus
dem Stück in anderen Schauspielen ab 1598 – ein eher früheres Entstehungsdatum
nahe. Ausdrücklich aufgeführt wird Romeo and Juliet
auch in dem 1598 erschienenen Verzeichnis der Werke Shakespeares Palladis Tamia von Francis Meres, was in der Forschung als Bestätigung der Autorschaft
Shakespeares gesehen wird, jedoch nicht die Frage der exakten Datierung der
Werkentstehung klärt.[7] Die stilistische Nähe zu Nashes
Pamphlet-Dialog Have With You To Saffron-Walden
(1595) veranlasst verschiedene Wissenschaftler zu der Annahme, dass Romeo und
Julia um 1596 geschrieben wurde.[8]
Ein anderer Teil der
Shakespeare-Forscher geht von einem früheren Entstehungsdatum aus. Ausgehend
von dem Hinweis der Amme in Szene 1.3 (Zeile 23) auf ein genau 11 Jahre
zurückliegendes Erdbeben und nachweisbaren Bodenerosionen in England im Jahre
1580 wird der Entstehungszeitpunkt der Tragödie auf 1591 datiert. Unterstützend
wird als weiteres Indiz für eine derartige frühe Datierung das Argument
vorgebracht, dass den Kompilatoren oder Druckern des schlechten Quartos Q1 andere Dramen Shakespeares bekannt gewesen sein
müssen, die um 1590/91 verfasst wurden, so insbesondere die bad
quartos von Henry VI, parts
2 and 3 (um 1590/91). Trotz bestehender Parallelen
kann jedoch nicht sicher nachgewiesen werden, ob die Ersteller des ersten Quartodrucks von Romeo and Juliet
tatsächlich auf diese anderen Dramen zugreifen konnten; der Rückgriff könnte
ebenso gut in anderer Richtung erfolgt sein.[9]
Darüber hinaus geben
offensichtliche Entlehnungen in Romeo and Juliet aus
Samuel Daniels Complaint of
Rosamund (1592/94) und Parallelen zu verschiedenen
Gedichten von Du Bartas, die 1593 in John Eliots Ortho-epia Gallica veröffentlicht
wurden, begründeten Anlass zu der Annahme, das Romeo and
Juliet kaum vor 1593 entstanden sein kann. Auch für diesen Zeitraum lassen sich
in einzelnen Regionen Englands, etwa in Dorset und Kent, Erdverschiebungen
feststellen, die in Verbindung zu der Aussage der Amme in Szene 1.3 stehen
könnten. Auf dem Hintergrund dieser Indizien oder Belege tendieren zahlreiche
Shakespeare-Forscher heute eher zu einer Datierung der Werkentstehung auf den
Zeitraum zwischen 1594 und 1596. Eine Eingrenzung der Datierung auf diese Jahre
lässt sich zugleich durch eine sprachlich-stilistische Nähe zu anderen
Shakespeare-Werken, die um diese Zeit herum verfasst wurden, weiter
untermauern, ohne dass jedoch ein zweifelsfreier Nachweis erbracht werden
kann.[10]
Textgeschichte
Ein Manuskript ist
wie bei allen anderen Shakespeare-Werken nicht erhalten. Die Textüberlieferung
wirft eine Reihe komplizierter Fragen auf, die die Herausgabe von Romeo and Juliet besonders schwierig machen. Das Stück war von
Anfang an sehr beliebt und wurde in vier Einzelausgaben im Quartformat (Q1 bis
Q4) veröffentlicht, bevor es 1623 in der ersten Folio-Gesamtausgabe (F)
abgedruckt wurde.
Im Wesentlichen
bilden zwei Textquellen die Grundlage für neuere Texteditionen. Einerseits wird
die erste Quarto-Ausgabe des Drucker und Verlegers John Danter
von 1597, die nach allgemeiner Auffassung der modernen Herausgeber als
sogenannte schlechte Quarto-Ausgabe angesehen wird, als Textgrundlage
herangezogen. Diese frühe Druckausgabe wurde als Raubdruck vermutlich aus dem
Gedächtnis von Schauspielern rekonstruiert und weist bedeutende Kürzungen,
grobe Abweichungen, metrische Fehler, Wiederholungen und ähnliches auf.
Andererseits wird als Textquelle ebenso die zweite Quarto-Ausgabe, die mit
zahlreichen Änderungen und Erweiterungen unter dem Titel The Most Excellent and Lamentable
Tragedy of Romeo and Juliet 1599 erschien, als sogenannte gute Ausgabe
genutzt. Bereits die Titelseite von Q2 enthält die Angabe, dass es sich bei
dieser Textausgabe um eine überarbeitete, erweiterte und korrigierte Fassung
der Tragödie handelt: «Newly corrected,
augmented and amended: As it hath bene sundry
times publiquely acted, by the
right Honourable the Lord Chamberlaine his Seruants.» Diese in der
Verantwortung von Thomas Crede gedruckte Version geht
auf die gleiche Bühnenfassung wie Q1 zurück, stützt sich jedoch mit großer
Sicherheit auf eine schriftliche Aufzeichnung, wahrscheinlich eine Rohfassung
(foul paper) des eigenhändigen Manuskripts von
Shakespeare. Die zweite längere Quarto-Ausgabe bietet einen vergleichsweise
zuverlässigen Text, enthält allerdings ebenfalls eine Reihe zweifelhafter
Passagen. Die teilweise wohl nur schwer lesbare handschriftliche Vorlage von Q2
führte zu verschiedenen Korrekturversuchen und Textänderungen vor der Drucklegung;
ebenso blieb der Druck von Q2 nicht gänzlich unbeeinflusst von der vorherigen
Druckausgabe Q1. Einzelnen Passagen des zweiten Quarto-Drucks wird daher von
den meisten neueren Shakespeare-Herausgebern keine von Q1 unabhängige
Textautorität zuerkannt.[11]
Aus den detaillierten
Szenenanweisungen des Erstdrucks von Q1 lassen sich zugleich mit relativ hoher
Sicherheit Rückschlüsse auf eine Aufführung des Werkes zu Shakespeares
Lebzeiten ziehen. Die Auslassungen und Kürzungen wie auch Umstellungen von Textpassagen
in der Q1-Ausgabe sind daher möglicherweise nicht nur auf Erinnerungslücken bei
der Rekonstruktion des Textes zurückzuführen, sondern könnten auch der
damaligen Aufführungspraxis geschuldet sein, etwa um alle Rollen auch ohne eine
ausreichende Anzahl von Schauspielern in der Theatertruppe besetzen zu können
oder aber um die Spieldauer zu begrenzen.[12]
Die nachfolgenden
Quarto-Ausgaben sind für die Textfrage ohne Belang: die dritte Quarto-Ausgabe
von 1609 basiert auf Q2 und liefert ihrerseits die Vorlage für die vierte
Quarto-Ausgabe von 1623. In der im selben Jahr erschienenen ersten
Folio-Ausgabe verzichten die Herausgeber auf den Chorus zu Beginn; einige
Shakespeare-Gelehrte haben vor allem aus diesem Grund Zweifel an der
Authentizität dieser Ausgabe.[13]
Der überwiegende Teil
der heutigen Herausgeber von Romeo and Juliet greift
auf die zweite Quarto-Ausgabe als authentischere Textgrundlage (copy text) zurück, zieht bei
problematischen Stellen aber ebenso den ersten Quarto-Druck sowie gelegentlich
besonders im Hinblick auf aufführungsbezogene Details auch den ersten
Folio-Druck zur Klärung heran. Da der Weg des Textes vom Autor zu den frühen
Druckausgaben nicht an allen Stellen mit Gewissheit rekonstruiert werden kann,
ist ein solches eklektisches Verfahren, bei dem in Zweifelsfällen gleichermaßen
Textfassungen nachrangiger Druckversionen herangezogen werden, in nahezu allen
modernen Textausgaben üblich.[14]
Das Werk und seine Rezeptionsgeschichte
Als das berühmteste
Liebespaar der Weltliteratur gelten Shakespeares Romeo und Julia im allgemeinen
Verständnis als die Verkörperung ekstatischer Liebe, die derartig überwältigend
ist, dass sie die Liebenden die Umwelt und deren Ansprüche vergessen lässt und
die Individualität beider in eine gemeinsame Identität verwandelt. Die
Intensität dieser Liebe findet ihre Kehrseite in der kurzen Dauer und dem
tragischen Ende.
Eine solche
Auffassung von Romeo and Juliet basiert vor allem auf
drei Szenen des Dramas: der ersten Begegnung des Paares beim Tanz auf dem Fest
der Capulets (I,5), der
sogenannten Balkonszene, dem heimlichen Treffen am Fenster Julias (II,2) und der
großen Abschiedsszene im Morgengrauen nach der Hochzeitsnacht (III,5).
Obwohl diese Szenen
eine zentrale Rolle in dem Stück einnehmen, stellen sie nur einen Teilaspekt
des Dramas dar. Das Stück handelt ebenso von der alten Fehde zwischen den
Häusern Montague und Capulet,
die der Liebesgeschichte eine tiefere, tragische Bedeutung verleiht, und den
Auswirkungen auf das Handeln der weltlichen, durch den Fürsten repräsentierten
Autorität und der geistlichen, durch Lorenzo vertretenen Instanz.
Weiterhin ist das
Stück gekennzeichnet durch die – viel umfangreicher als der Streit der beiden
Häuser dargebotene – Eigenwelt der jungen Männer, die in ihren jeweiligen
Gruppierungen ihre Zeit miteinander verbringen, durch die Stadt ziehen,
gemeinsam ihren Spaß haben und sich durch ihre Gruppenzugehörigkeit im Streit
mit der anderen Gruppe identifizieren. Sexualität ist dabei bedeutsam, ist
jedoch als Liebe verpönt und wird verspottet, da sie letztlich, wie Romeos
Beispiel zeigt, die Gruppenidentifikation sprengt und zum Ausscheiden aus der
Gruppe führt.
Ein weiterer Teil der
Bühnenwelt dieser Tragödie wird schließlich ebenso durch Elemente der Komik und
der Heiterkeit geprägt, wie sie vor allem durch die deftige und zugleich
pragmatische Lebens-, Liebes- und Ehephilosophie der Amme Julias sowie den
spöttischen Witz Mercutios vorgeführt werden. Diese
komödienhaften Passagen sind nicht von dem ernsthaften, die Tragödie
auslösenden Geschehen getrennt, sondern stellen eine andere Sichtweise der
gleichen Sache dar und verdeutlichen, dass eine überwältigende Liebesbeziehung
wie die Romeos und Julias durchaus ihre komischen Aspekte hat.
In der
Rezeptionsgeschichte des Werkes standen von Anfang an die drei Liebesszenen im
Zentrum; ihre Wirkung und auch ihre Deutung ist bis in die Gegenwart weitgehend
unverändert geblieben. Die anderen Bedeutungsschichten und Komponenten des
Werkes haben sich demgegenüber in den nachfolgenden Epochen als problematisch
erwiesen und sind in verschiedener Weise aufgenommen worden.
In der Wirkungsgeschichte
des Stückes konstant geblieben ist die Dominanz der Theater- und
Aufführungsgeschichte. Im Hinblick auf die Gewichtung im Theater und in der
Literaturkritik oder im Publikum und in der Leserschaft, die in anderen
Shakespeare-Stücken zumeist unterschiedlich ist und teilweise von Epoche zu
Epoche wechselt, liegt das Schwergewicht in Romeo and
Juliet eindeutig und dauerhaft auf der Beliebtheit dieses Werkes als
Theaterstück.[15]
Die andauernde
Popularität von Romeo und Julia nicht nur auf englischen Bühnen, sondern auch
in Deutschland und den Niederlanden, wo das Stück bereits seit dem Beginn des
17. Jahrhunderts von englischen Komödiantentruppen
gespielt wurde, bedeutete allerdings keine Akzeptanz des Werkes in der
Originalform. Obwohl es von der Mitte des 18. bis zum Anfang des 19.
Jahrhunderts das am häufigsten aufgeführte Drama Shakespeares war, wurde Romeo and Juliet nahezu 200 Jahre ausschließlich in Form von
Adaptionen gespielt, die allesamt darauf abzielten, der ergreifenden
Liebesgeschichte größeres Gewicht zu verleihen und die übrigen Momente zu
reduzieren. So wurden beispielsweise in der meistgespielten Fassung von David
Garrick die ursprünglich drei Begegnungen zwischen Romeo und Julia um eine
vierte, ultimative Szene erweitert: Julia erwacht, bevor das Gift bei Romeo
seine Wirkung entfalten kann, und beide sterben erst nach einem langen
Liebesdialog.
In der Mitte des 19.
Jahrhunderts erfolgte im englischen Theater dann eine Rückwendung zum Original,
das allerdings durch eine Ausblendung der anstößigen und derben Passagen
„gesäubert“ werden musste. Dies änderte sich wiederum im 20. Jahrhundert;
nunmehr war Shakespeare’s bawdy
angesagt und die deftigen, anzüglichen Stellen wurden mit Verve ausgespielt.
Gleichermaßen wurden zuvor zurückgedrängte Momente wie die Macho-Spiele der
jungen Männern wieder theatralisch in Szene gesetzt. Dies enthielt allerdings
keinen Wandel des Theaters zu literaturgeschichtlichem Purismus: Auch heute
noch gilt Romeo and Juliet als ein Theaterstück, das
dem Regisseur alle Freiheiten lässt, ohne dass es seinen Schwung und seine
emotionale Ausdruckskraft verliert, ob es nun in einem modernen Verona oder
aber in einem Renaissance-Ambiente dargeboten wird.[16]
In der
Literaturkritik zeigte sich anfangs eine parallele Entwicklung zur
Erfolgsgeschichte auf der Bühne. Bereits Francis Meres
lobte 1598 das Stück in den höchsten Tönen und setzte es mit den Bühnenwerken
von Plautus und Seneca gleich. Obwohl Samuel Pepys 1662 das Stück als „the worst acted
that I ever saw“ verriss, waren fielen die nachfolgenden Kritiken
durchweg positiv aus.[17] Der lange Zeit maßgebliche englische Gelehrte und
Literaturkritiker Samuel Johnson sah Romeo and Juliet
als „one of the most pleasing
of our author’s
performances“ (dt.: „eine der ansprechendsten
Vorstellungen unseres Autors“) an und die romantischen Kritiker, insbesondere
Samuel Taylor Coleridge und William Hazlitt, überboten sich gegenseitig in
ihrer Begeisterung für die poetische Ausdruckskraft dieses Shakespeare-Dramas.
Erst mit der zunehmenden
Akademisierung und Verwissenschaftlichung der Literaturkritik im weiteren
Verlauf des 19. Jahrhunderts begann die Rezeption des Werkes problematisch zu
werden, als es darum ging, die Tiefe der Aussagekraft des Textes auszuloten.
Die Kontroverse, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts andauerte,
entzündete sich vor allem an der Problematik, welche Art von Tragödie das Werk
darstelle und ob es überhaupt einer anerkannten Tragödienkonzeption entspreche.
Die Frage, die immer wieder aufgeworfen wurde, war die, ob das Stück eine
Schicksalstragödie oder eine Charaktertragödie oder aber keines von beiden sei.
Ebenso kontrovers verlief die Diskussion darüber, ob Romeo und Julia als „star-crossed lovers“ bloße Marionetten
der Macht des schicksalhaften Zufalls seien oder ob der Streit der Häuser, in
dem Romeo und Julia sowohl Opfer als auch Medium der Versöhnung sind, das
thematische Zentrum der Tragödie bilde. Unterschiedlich erörtert wurde
gleichfalls die Frage, ob den beiden Titelfiguren eine Mitschuld an ihrem
Untergang anzulasten sei, weil sie ihre Liebe exzessiv ohne jegliche Mäßigung
ausleben, wie Bruder Lorenzo es wiederholt mahnend zum Ausdruck bringt. Andere
Interpreten deuteten die Aussage des Stückes dahingehend, dass jede intensive
und exzessive Liebe als solche zwangsläufig ihr tödliches Ende in sich berge.
Mittlerweile wird in
der Frage nach der Tragik in Romeo und Julia im literaturwissenschaftlichen
oder -kritischen Diskurs darauf verzichtet, das Stück eindeutig einer
bestimmten Tragödienart zuzuordnen oder das Werk an den als zeitlos angesehenen
Kriterien einer spezifischen Tragödiennorm zu messen. Es besteht inzwischen
weitgehend Konsens darüber, dass in diesem Drama unterschiedliche Facetten oder
Aspekte der Tragik nebeneinander existieren. Ein Teil der heutigen
Literaturwissenschaftler und Kritiker geht davon aus, dass Shakespeare bewusst
eine Ambivalenz und Vieldeutigkeit beabsichtigt habe; allgemein wird
angenommen, dass Shakespeare in der Nachfolge der älteren englischen Bühnenautoren
mit einem offenen Konzept von Tragödie gearbeitet habe: Eine Tragödie führt
demnach einen tödlich endenden Fall des oder der Helden vor, der von der
launenhaften Fortuna bewirkt wird, mitunter ohne Sinn, mitunter als Vergeltung
für ein Verschulden.
Eine solche
Tragödienkonzeption bezieht sich allerdings in der Regel auf den Fall von
Mächtigen, deren Schicksal sich auf eine ganze Gesellschaft auswirkt. Auf
diesem Hintergrund wird es als bedeutsam angesehen, dass Shakespeare in seinem
Stück die privaten Liebesbeziehungen mit dem öffentlichen Streit der Familien
als Rechtfertigung der Tragödie miteinander verbindet, da die Liebe andernfalls
nur als geeigneter Stoff für eine Komödie gewählt werden könnte.[18]
Letztlich liegt der
Grund für die historisch lange andauernde und immer noch nicht vollständig
überwundene Abwertung von Romeo and Juliet in der
akademisch ausgerichteten Literaturkritik in deren Betrachtungsweise.
Konzentriert sich der Zuschauer während einer Aufführung ganz auf das eine
dargebotene Stück, so orientiert sich der historisch-chronologisch vorgehende
Literaturwissenschaftler oder Kritiker in der Regel an Werkgruppen und
literarischen Entwicklungslinien. Auf diesem Hintergrund wird Romeo and Juliet literaturwissenschaftlich häufig aus der
Perspektive der später entstandenen Tragödien Shakespeares wie König Lear oder
Hamlet analysiert und unter dem Gesichtspunkt des noch nicht Erreichten
betrachtet: Es fehle die subtile Charakterisierung, das differenzierte
Durchspielen verschiedener Themen oder die kunstvoll ausgearbeitete
Blankverssprache.
Ein anderes Bild
ergibt sich jedoch, wenn man Romeo and Juliet aus
einem angemesseneren Blickwinkel auf dem Hintergrund der zuvor verfassten
Bühnenwerke im Hinblick auf die Eignung der eingesetzten dramatischen Mittel
für die gestellte Aufgabe analysiert. Shakespeare greift in seinem Stück nicht
mehr auf vorgefundene Strukturen oder Techniken zurück, sondern entwickelt
etwas Neues. Er gestaltet eine Tragödie aus einem Stoff, der zuvor der Komödie
vorbehalten war, und schafft dazu eine große Bandbreite an sprachlichen
Ausdrucksmittel, die sich von der derb-witzigen Alltagsprosa der Dienerschaft
über die einfallsreichen conceits der jungen Herren
bis hin zu der gleichermaßen exzessiven wie formal gebundenen lyrischen Sprache
der Liebenden erstreckt. Zu Shakespeares Innovationen zählt dabei insbesondere
die Umwandlung der Konzepte und der metrischen Formen und lyrischen
Ausdrucksweise der zeitgenössischen pertrarkistischen
Liebesdichtung in dramatische Ausdrucksformen.[19]
Beispielsweise wird
dies bereits deutlich beim ersten Zusammentreffen von Romeo und Julia auf dem
Fest der Capulets. Der erste Dialog der beiden weist
die Form eines Sonetts mit angehängter Coda auf, an dem beide beteiligt sind (I,5,93-110). Romeo bringt das erste Quartett metaphorisch in
der Rolle eines Pilgers zum Ausdruck, der vor einem angebeteten Heiligenbild
(Julia) dieses andächtig küssen möchte. Julia nimmt diese Form und Metapher im
zweiten Quartett auf, um den Pilger zunächst auf die Berührung ihrer Hände beim
Tanz einzuschränken. Anschließend werden Rede und Gegenrede kürzer, bis sie ihm
den Kuss gestattet. Die Form des Gedichtes ist dabei nicht kunstvolles Beiwerk,
sondern spiegelt gleichzeitig das dramatische Geschehen: Werbung und Antwort
darauf, Entwicklung einer persönlichen Beziehung im gesetzten Rahmen der
allgemein gültigen Konventionen und des sozialen Zeremoniells; Aufhebung und
Wahrung von Distanz sowie schließlich die thematische Darstellung der Liebe als
religiösem Akt.[20]
Shakespeares Drama
zeigt darüber hinaus thematisch und formal eine in der Renaissancetragödie
zuvor unerreichte Weltfülle in der Gegenüberstellung und Versöhnung heterogener
Elemente von Dramatik und Lyrismus, Tragik und Komik, zynischer und emotional
berührter Haltung oder spontanem und artifiziellem Stil. Die Welt des
Liebespaares steht in einem dramaturgisch wirkungsvoll angelegten Gegensatz zum
Hass ihrer Familien, den sie verneinen, aber auch zu satirisch- provokativen
oder deftig-herben Reduktionen der Liebe auf das rein Sexuelle. Die Thematik
der reinen Liebe wird eingerahmt von einer verbalen Komödie mit einer
bemerkenswerten Reichhaltigkeit frivoler oder obszöner Späße, wobei gerade die
Vertrauten des Liebespaares, Mercutio und Julias
Amme, ebendiese Sprachebene zur Geltung bringen.[21]
Aufführungsgeschichte
Verschiedene
Shakespeare-Forscher, die einen eher frühen Abfassungszeitraum für
wahrscheinlich halten, gehen davon aus, dass die erste öffentliche Aufführung
des Werkes vermutlich 1595 im Theatre stattfand.[22]
Romeo und Julia war beim englischen Publikum von Anfang äußerst beliebt. Darauf
deuten nicht nur die Angaben auf dem Titelblatt des ersten Quarto-Drucks und
die vielen Zitate in anderen Werken des elisabethanischen Zeitalters, sondern
ebenso die weiteren Quartoversionen in der Folgezeit.
Die andauernde Popularität setzte sich auch jenseits Englands fort: Romeo und
Julia wurde frühzeitig von wandernden englischen Schauspieltruppen auf dem
Kontinent gespielt. Für das ganze 17. Jahrhundert sind solche Aufführungen
dokumentiert.[23] Eine erste nachweisbare Spur findet
sich in einer Nördlinger Aufführung von 1604; 1625
erschien eine deutsche Fassung unter dem Titel Romio
und Julietta.[24]
Als die Theater nach
ihrer Schließung während des Protektorats von Oliver Cromwell in der
Restaurationszeit wieder öffneten, veranlasste William Davenant 1662 eine erste
Wiederaufführung des Stücks. Kurze Zeit später machte James Howard aus dieser
Aufführung eine Tragikomödie mit glücklichem Ausgang, bei der das Liebespaar am
Leben bleibt, und das Drama wurde zeitweise abwechselnd als Tragödie und als
Tragikomödie gespielt. Diese Adaption Howards ist allerdings verschollen.
Neben solchen
Bearbeitungen der Originalversion entstanden gleichzeitig weitere Fassungen, in
denen die Liebesgeschichte von Romeo und Julia in anderen Bühnenwerken in einen
neuen Handlungs- oder Bezugsrahmen gestellt wurde. 1679/1980 erschien
beispielsweise ein Stück von Thomas Otway unter dem Titel The History and Fall of Caius Marius, in dem diverse Textpassagen aus
Shakespeares Romeo und Julia in einen neuen Bühnentext eingebunden werden. Die
Liebesszenen werden in Otways Schauspiel dabei aus dem Kontext der Veroneser
Familienfehde in die Antike des römischen Bürgerkriegs übertragen. Romeo heißt
hier Young Marius, aus Julia wird Lavinia, und der Streit findet zwischen
Patriziern und Plebejern statt. Otways Fassung war ein großer Erfolg und wurde
bis 1735 aufgeführt. Theophilus Cibber (1744) und der bekannte Schauspieler und
Bühnenautor David Garrick (1748) griffen bei ihren Bearbeitungen auf Otways
Ideen zurück.
Cibber verwob den
Text der Liebestragödie Shakespeares mit Passagen aus dessen Komödie Zwei
Herren aus Verona. Garricks Bearbeitung erwies sich allerdings als bedeutsamer,
da sie eine weitgehende Rückkehr zum Originaltext einleitete, die zu einer
Phase triumphaler Erfolge auf den Londoner Bühnen führte. In Garricks Adaption
entfallen alle Hinweise auf Rosaline, so dass Romeo von Anfang an als in Julia
verliebt erscheint. Julia ist zudem bei Garrick mit 18 Jahren um einiges älter
als bei Shakespeare und erwacht bei ihm ebenso zu einem Zeitpunkt, als Romeo
noch am Leben ist, so dass eine lange und innige Abschiedsszene möglich wurde.
1750 löste das Stück einen Theaterkrieg zwischen den Theatern von Covent Garden und Drury Lane aus,
die das Werk gleichzeitig mit ihren besten Besetzungen auf die Bühne brachten.
Garricks Version und die damit verbundene Tradition, den Anfang der großen
Liebe auf den Zeitraum vor dem Dramenauftakt zu verlegen, hatte fast einhundert
Jahre Bestand in der Theatergeschichte.[25]
Zum ersten Mal seit
1679 kehrte Shakespeares ursprüngliche Fassung (wenn auch stark gekürzt) 1845
auf die Bühne zurück. Die Aufführung am Londoner Haymarket
Theatre ging auf die Initiative der US-amerikanischen
Schauspielerin Charlotte Saunders Cushman zurück. Wurden in der
elisabethanischen Bühnenpraxis noch alle weiblichen Rollen durch männliche
Schauspieler besetzt, so kehrte Cushman diese Praxis um und spielte selber als
Schauspielerin, von den Zuschauern durchaus anerkannt, die männliche Rolle des
Romeo (ihre jüngere Schwester Susan übernahm die Rolle der Julia). Seit dieser
Aufführung verwendete keine bedeutendere Inszenierung mehr eine weitergehende
Umgestaltung oder Adaption des Originals. Henry Irvings Produktion von 1882 am
Londoner Lyceum Theatre
verdeutlicht sehr klar den damals bevorzugten Ausstattungsstil (wertvolle
Kostüme, lange Musik- und Tanzeinlagen, eindrucksvolle Kulissen).[26]
Die Aufführungen aus
dem 18. und frühen 19. Jahrhundert verfolgten zudem überwiegend eine
didaktische Absicht: Durch die Darstellung des Schicksals von Romeo und Julia,
die nach der damaligen Auffassung beide für ihr Handeln selbst verantwortlich
waren, sollte nicht nur verdeutlicht werden, dass die Liebe die Urteilskraft
der Liebenden verblenden kann, sondern insbesondere gezeigt werden, dass
Ungehorsam gegenüber dem Willen der Eltern zwangsläufig im Unheil endet.
Schon Garrick hatte weite
Teile des Originaltextes sprachlich umgewandelt oder gestrichen, um sprachliche
Anzüglichkeiten zu entfernen; in den Bearbeitungen aus dem 19. Jahrhundert
zeigt sich dieses Bestreben in noch verstärktem Maße: Jegliche sprachliche
Anspielungen auf die Sexualität werden sowohl aus den gedruckten Texteditionen
wie auch den gespielten Bühnenfassungen eliminiert. Erst ab Mitte des 19.
Jahrhunderts wurde seit den Aufführungen mit Charlotte Cushman wieder ohne
weitergehende sprachliche Veränderungen auf den ursprünglichen Text
Shakespeares zurückgegriffen, wobei allerdings freizügige Wortspiele weiterhin
gestrichen wurden.[27]
Romeo und Julia blieb auch im 20. Jahrhundert eines der am häufigsten
aufgeführten Werke Shakespeares. Zu den bekannteren Produktionen seitdem zählen
die Broadway-Inszenierung von 1934 unter der Regie von Guthrie McClintic mit Basil Rathbone als
Romeo und Katharine Cornell als Julia. 1935 führte John Gielgud Regie am New Theatre in London und gab zusammen mit Laurence Olivier
abwechselnd den Romeo und Mercutio, Peggy Ashcroft
spielte die Julia. 1954 führte Glen Byam Shaw Regie
am Theater der Royal Shakespeare Company in Stratford-upon-Avon, dort waren Laurence Harvey als Romeo und Zena Walker
als Julia zu sehen. Einige Jahre später, 1962 inszenierte Franco Zeffirelli am gleichen Ort das Werk mit John Stride und Judi Dench in den Hauptrollen.[28]
Adaptionen
In der Literatur
William Shakespeares
Thema wurde von vielen Schriftstellern aufgenommen. Eine Liste einiger auf dem
Drama beruhender Werke befindet sich unter Romeo und Julia (Stoff). Die
bekannteste Adaption im deutschsprachigen Raum ist Gottfried Kellers Novelle
Romeo und Julia auf dem Dorfe (1856). Keller verlegt die Handlung in die
Schweiz, aus den italienischen Liebenden werden zwei Bauernkinder, die am
Streit ihrer Väter zugrunde gehen.
Vertonungen
Für die erste
Vertonung von Romeo und Julia von Georg Anton Benda schrieb Friedrich Wilhelm Gotter eine Fassung mit einem heiteren Finale. Das Werk
wurde 1776 in Gotha uraufgeführt. Die bedeutsamsten Opernfassungen stammen von
Vincenzo Bellini (I Capuleti e i Montecchi
1830), Charles Gounod (Roméo et Juliette 1867), und Heinrich Sutermeister (Romeo und Julia 1940). Die bekanntesten
Bearbeitungen für den Konzertsaal sind die dramatische Sinfonie Roméo et
Juliette von Hector Berlioz, die Fantasieouvertüre von Tschaikowski und die
Ballettmusik von Prokofjew. Ein Welterfolg wurde das Musical West Side Story
von Leonard Bernstein.[29]
Film
Romeo und Julia wurde
laut Internet Movie Database bisher 30-mal verfilmt, wobei hier allerdings nur
die Filme gezählt wurden, welche die Shakespearesche
Tragödie direkt als Vorlage nennen. Zählte man alle Filme hinzu, die sich auch
indirekt oder parodistisch auf das Drama beziehen, ergäbe sich eine weit höhere
Zahl.
Die bedeutendsten
Verfilmungen sind:
1908: Romeo and
Juliet von James Stuart Blackton. Mit Paul Panzer und
Florence Lawrence
1912: Romeo und Julia von Ugo Falena
1916: Romeo and
Juliet von Francis X. Bushman und John W. Noble. Mit Francis X. Bushman und
Beverly Bayne
1936: Romeo und Julia von George Cukor. Mit
Leslie Howard und Norma Shearer
1954: Romeo and
Juliet von Renato Castellani. Mit Laurence Harvey und
Susan Shentall
1968: Romeo and
Juliet von Franco Zeffirelli. Mit Leonard Whiting und Olivia Hussey
1996: Romeo + Juliet von Baz Luhrmann. Mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes
2013: Romeo und Julia von Carlo Carlei. Mit Douglas Booth und Hailee
Steinfeld
Zeffirellis Version wurde an
Originalschauplätzen in Verona gedreht und präsentierte als erste Verfilmung
die berühmten Liebenden als blutjunge Jugendliche. Um die Authentizität zu
erhöhen, waren die meisten der Darsteller keine berühmten Theaterdarsteller,
sondern zum Zeitpunkt der Verfilmung überwiegend unbekannte Schauspieler. Luhrmanns Fassung ist eine radikal moderne
Neuinterpretation des Stückes mit den Mitteln der Videoclip-Ästhetik.
Der Film Shakespeare
in Love ist der Versuch, für das Stück einen biographischen Hintergrund zu
entwerfen: der Autor Shakespeare (gespielt von Joseph Fiennes) erlebt selbst
eine verbotene Liebe und gestaltet sie zu seinem Stück. Das Ende des Filmes
zeigt die Uraufführung, bei der Shakespeare die Titelrolle des Romeo spielt.
Die Casa di Giulietta
In der italienischen
Stadt Verona steht, unweit der Piazza delle Erbe, dasjenige Haus, das in der
Fiktion der Erzählung das Elternhaus der Julia gewesen sein soll. Der Skaligerbau in der Via Cappello
27 gehörte ursprünglich dem Geschlecht Del Cappello
(siehe Steinwappen im Gewölbebogen des Hinterhofes) und wurde bis in das vorige
Jahrhundert als Fremdenherberge genutzt (♁45° 26′ 31,4″
N, 10° 59′ 55″ O). Der berühmte Balkon im Innenhof wurde
nachträglich für Touristen angebaut. Unweit nördlich davon (285 m Fußstrecke)
befindet sich in der Via Arche Scaligere das
angebliche Haus der Montagues.
Textausgaben
Gesamtausgaben
John Jowett, William Montgomery, Gary
Taylor und Stanley Wells (Hrsg.): The Oxford Shakespeare. The Complete Works. Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN
978-0-199-267-187
Jonathan Bate,
Eric Rasmussen (Hrsg.): William Shakespeare Complete
Works. The RSC Shakespeare, Macmillan Publishers 2008, ISBN 978-0-230-20095-1
Charlton Hinman,
Peter W. M. Blayney (Hrsg.): The Norton Faksimile.
The First Folio of Shakespeare. Based
on the Folios in the Folger Library Collection. 2.
Auflage. W.W. Norton, New York 1996, ISBN 0-393-03985-4.
Englisch
René Weis (Hrsg.): William Shakespeare:
Romeo and Juliet. The Arden Shakespeare. Third
Series. Bloomsbury, London 2012, ISBN
978-1-903436-91-2.
Barbara A. Mowat
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and Juliet. Folger
Shakespeare Library. Simon and Schuster, New York et
al. 2011, rev. Ausgabe 2011, ISBN 978-1-4516-2170-9.
G. Blakemore
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The New Cambridge Shakespeare. Cambridge University Press, Cambridge 1984, ISBN
0-521-53253-1.
Jill L. Levenson
(Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and Juliet. The
Oxford Shakespeare. Oxford University Press, Oxford 2008, ISBN 978-0-19-953589-7.
Deutsch
Dietrich Klose (Hrsg.): William
Shakespeare: Romeo und Julia. übersetzt von August Wilhelm Schlegel. Reclam,
Stuttgart 2002, ISBN 3-15-000005-X.
Ulrike Fritz (Hrsg.): William Shakespeare:
Romeo and Juliet. Englisch-Deutsche Studienausgabe. Stauffenburg, Tübingen 1999, ISBN 3-86057-554-6.
Frank Günther (Hrsg.): William Shakespeare:
Romeo und Julia. Zweisprachige Ausgabe. Deutscher Taschenbuch Verlag, München
2014, ISBN 978-3-423-12481-2.
William Shakespeare. Sämtliche Werke.
Englisch-Deutsch. Zweitausendeins, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-86150-838-0.
Literatur
Hans-Dieter Gelfert:
William Shakespeare in seiner Zeit. C. H. Beck Verlag, München 2014, ISBN
978-3-406-65919-5, S. 295–298.
Michael Dobson, Stanley Wells (Hrsg.): The
Oxford Companion to Shakespeare. Oxford University
Press, 2. Ausgabe, Oxford 2015, ISBN 978-0-19-870873-5.
Claudia Küster: Romeo and
Juliet. Band 6 der von Sonja Fielitz hrsg. Reihe:
Shakespeare und kein Ende. Kamp Verlag, Bochum 2005, ISBN 3-89709-387-1.
Dietrich Rolle: Romeo and
Juliet. In: Shakespeares Dramen. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2000, ISBN
3-15-017513-5, S. 99–128.
Ina Schabert
(Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.
5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN
978-3-520-38605-2.
Ulrich Suerbaum:
Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006, ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN 978-3-15-020395-8.
Stanley Wells, Gary Taylor: William
Shakespeare: A Textual Companion. Oxford University
Press, Oxford 1987, ISBN 0-393-31667-X.
Didaktische
Materialien
Frauke Frausing Vosshage: Erläuterungen zu William Shakespeare: Romeo und
Julia (Romeo and Juliet). (= Königs Erläuterungen.
Textanalyse und Interpretation. Band 55). C. Bange Verlag, Hollfeld
2012, ISBN 978-3-8044-1994-0.
Weblinks
Wikisource: Romeo und Julia –
Quellen und Volltexte
Commons: Romeo und Julia – Sammlung
von Bildern, Videos und Audiodateien
Romeo und Julia In: Zeno.org (Volltext)
Romeo and Juliet.
Projekt Castellio (aktiviertes JavaScript
erforderlich) (englischsprachiger Volltext)
Verona, Romeo und Julia Historische Bilder
und Texte
enotes (englisch)
SparkNotes
(englisch)
Artur Sauer: Shakespeares "Romeo und
Julia" in den Bearbeitungen und Übersetzungen der deutschen Literatur –
Dissertation 1915 auf archive.org
Einzelnachweise
Siehe Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006,
ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN
978-3-15-020395-8, S. 309 f. Vgl. auch Ina Schabert
(Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev.
Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 492 f. Siehe ferner Michael
Dobson, Stanley Wells (Hrsg.): The Oxford Companion to
Shakespeare. Oxford University Press, 2. Ausgabe, Oxford 2015, ISBN
978-0-19-870873-5, S. 334 f. und G. Blakemore Evans
(Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and Juliet. The
New Cambridge Shakespeare. Cambridge University Press, Cambridge 1984, ISBN
0-521-53253-1, Introduction, S. 6ff.
G. Blakemore Evans (Hrsg.): Romeo and
Juliet. Cambridge 1984, S. 7. Siehe auch Günter Jürgensmeier
(Hrsg.): Shakespeare und seine Welt. Galiani, Berlin
2016, ISBN 978-3869-71118-8, S. 192. Jürgensmeier
geht davon aus, dass Shakespeare William Painters
Version allenfalls für sehr wenige Details verwendet habe und möglicherweise
ausschließlich auf Brookes Langgedicht als einzige Quelle für seine Tragödie
zurückgegriffen habe.
Brooke verwendet den
Namen Romeo nur an einer einzelnen Stelle als Reimform
zu Mercutio in Zeile 254 des Gedichts. Siehe Arthur
Brooke: The Tragicall History
of Romeus and Juliet. Abgerufen am 17. August 2020.
Siehe Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006,
ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN
978-3-15-020395-8, S. 309 f. Vgl. auch Ina Schabert
(Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev.
Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 492 f. Siehe ferner Michael
Dobson, Stanley Wells (Hrsg.): The Oxford Companion to
Shakespeare. Oxford University Press, 2. Ausgabe, Oxford 2015, ISBN
978-0-19-870873-5, S. 334 f. und G. Blakemore Evans
(Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and Juliet. The
New Cambridge Shakespeare. Cambridge University Press, Cambridge 1984, ISBN
0-521-53253-1, Introduction, S. 6ff. Vgl. auch Ryan McKittrick: A comparison of Arthur Brooke's "Romeus and Juliet" and Shakespeare's Romeo and Juliet. Abgerufen am 17. August 2020.
Siehe Dante,
Göttliche Komödie, Fegefeuer, Sechster Gesang (Divina
Commedia, Purgatorio, canto sesto), S. 106–108. Vgl.
auch René Weis (Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and
Juliet. The Arden Shakespeare. Third Series. Bloomsbury,
London 2012, ISBN 978-1-903436-91-2, Introduction: Sources.
Vgl. Stanley Wells,
Gary Taylor: William Shakespeare: A Textual
Companion. korrigierter Nachdruck. Oxford University Press, Oxford 1997, ISBN
0-393-31667-X, S. 288. Siehe auch Michael Dobson, Stanley Wells (Hrsg.): The
Oxford Companion to Shakespeare. Oxford University
Press, 2. Ausgabe, Oxford 2015, ISBN 978-0-19-870873-5, S. 333, sowie Jill L. Levenson (Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and Juliet. The Oxford Shakespeare. Oxford University
Press, Oxford 2008, ISBN 978-0-19-953589-7, S. 96ff.
Vgl. Stanley Wells,
Gary Taylor: William Shakespeare: A Textual
Companion. korrigierter Nachdruck. Oxford University Press, Oxford 1997, ISBN
0-393-31667-X, S. 288. Siehe auch Ina Schabert:
Shakespeare Handbuch. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 492.
Vgl. ebenfalls detailliert die Einleitung von Jill L. Levenson
zu der von ihr hrsg. Oxford-Ausgabe von Romeo and
Juliet. Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-953589-7, S. 96–107, und
G. Blakemore Evans (Hrsg.): William Shakespeare:
Romeo and Juliet. The New Cambridge Shakespeare.
Cambridge University Press, Cambridge 1984, ISBN 0-521-53253-1, Introduction, S. 1 f.
Vgl. René Weis
(Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and Juliet. The
Arden Shakespeare. Third Series. Bloomsbury, London
2012, ISBN 978-1-903436-91-2, Introduction, S. 39.
Siehe auch MacDonald P. Jackson: Editions and Textual Studies. In: Stanley Wells (Hrsg.): Shakespeare
Survey 38, Shakespeare and History.
Cambridge University Press, 1985, S. 242. Vgl. ferner J. M. Tobin: Nashe and Romeo and Juliet. Notes & Queries
Nr. 27, 1980. Zu der ersten dokumentierten Aufführung des Werkes vgl.
Hans-Dieter Gelfert: William Shakespeare in seiner
Zeit. C. H. Beck Verlag, München 2014, ISBN 978-3-406-65919-5, S. 295.
Vgl. z. B. Thomas Thrasher: Understanding Romeo and
Juliet. Lucent Books, San Diego 2001, ISBN 1-56006-787-X, S. 34 f. Thrasher wie auch andere Shakespeare-Gelehrte nehmen einen
Entstehungszeitraum zwischen 1592 und 1594 an. Als Indiz für eine solche
Datierung greifen sie einerseits auf die in diesem Zeitraum herrschende
Beulenpest und Schließung der öffentlichen Theater zurück, die Shakespeare
hinreichend Zeit für die Abfassung des Werkes gegeben habe. Zudem stützen sie
ihre Annahme auf die Veröffentlichung zweier Gedichte Shakespeares (Venus and Adonis sowie The Rape of Lucre) und die neue
Bühnenaufführung von neun Shakespeare-Werken unmittelbar nach dem Ende der
Beulenpest und Wiedereröffnung der Theater zum Jahreswechsel 1594/95.
Zusätzlich verweisen sie auf die zahlreichen Sonetten in dem Stück, die ihrer
Ansicht nach ebenfalls in diesem Zeitraum entstanden sind wie auch die dem Earl of Southampton gewidmeten
Sonetten.
Vgl. eingehend
Claudia Küster: Romeo and Juliet. Band 6 der von
Sonja Fielitz hrsg. Reihe: Shakespeare und kein Ende.
Kamp Verlag, Bochum 2005, S. 19 f.
Die Herausgeber des Folger-Shakespeare ignorieren in ihrer Ausnahme allerdings
- mit Ausnahme einer einzigen, in Q2 nachgedruckten Passage - den Ducktext von Q1 vollständig bei der Emendierung
und nutzen ausschließlich Q2 als Textgrundlage für ihre Ausgabe, da ihrer
Ansicht nach die nicht autoritative Textfassung von Q1 zu große Unterschiede zu
der von ihnen ausschließlich als authentisch erachteten Q2-Version aufweist.
Siehe Barbara A. Mowat und Paul Werstine
(Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and Juliet. Folger Shakespeare Library. Simon and
Schuster, New York et al. 2011, rev. Ausgabe 2011,
ISBN 978-1-4516-2170-9, An Introduction to This Text, S. 14 ff.
Die Kürzungen in Q1,
die in erster Linie Monologe und lyrische Textstellen betreffen, werden in der
neueren Shakespeare-Forschung darüber hinaus auch als Hinweise auf den
elisabethanischen Publikumsgeschmack gesehen. Die damaligen Zuschauer
bevorzugten wahrscheinlich komische Szenen oder aktionsreiche Szenen mit
Gewalt, während innehaltende Stellen oder lyrische Passagen eher als zu
langatmig angesehen wurden. Vgl. dazu Claudia Küster: Romeo and
Juliet. Band 6 der von Sonja Fielitz hrsg. Reihe:
Shakespeare und kein Ende. Kamp Verlag, Bochum 2005, S. 18.
Vgl. Stanley Wells,
Gary Taylor: William Shakespeare: A Textual
Companion. korrigierter Nachdruck. Oxford University Press, Oxford 1997, ISBN
0-393-31667-X, S. 288 ff. Siehe ebenso Claudia Küster: Romeo and Juliet. Band 6 der von Sonja Fielitz
hrsg. Reihe: Shakespeare und kein Ende. Kamp Verlag, Bochum 2005, S. 17 f. Vgl.
auch Ina Schabert: Shakespeare Handbuch. Kröner,
Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 492, und Ulrich Suerbaum:
Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006, ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN 978-3-15-020395-8, S. 310 f. Siehe
ebenso detailliert die Einleitung von Jill L. Levenson
zu der von ihr herausgegebenen Oxford-Ausgabe von Romeo and
Juliet. Neuausgabe. Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-953589-7, S.
107–125.
Vgl. Michael Dobson,
Stanley Wells: The Oxford Companion to Shakespeare.
2. Auflage. 2015, ISBN 978-0-19-870873-5, S. 334. Siehe auch Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006,
ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN
978-3-15-020395-8, S. 311, sowie Claudia Küster: Romeo and
Juliet. Band 6 der von Sonja Fielitz hrsg. Reihe:
Shakespeare und kein Ende. Kamp Verlag, Bochum 2005, S. 18.
Vgl. dazu ausführlich
Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen
2006, ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN
978-3-15-020395-8, S. 311–313. Siehe auch Ina Schabert
(Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev.
Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 497.
Siehe Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006,
ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN
978-3-15-020395-8, S. 313 f. Vgl. auch Ina Schabert
(Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev.
Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 494 ff. und 497 f.
Siehe Thomas Thrasher: Understanding Romeo and
Juliet. Lucent Books, San Diego 2001, ISBN 1-56006-787-X, S. 39.
Vgl. detaillierter
die Diskussion der Gattungsfrage bei Claudia Küster: Romeo and
Juliet. Band 6 der von Sonja Fielitz hrsg. Reihe:
Shakespeare und kein Ende. Kamp Verlag, Bochum 2005, S. 89–101. Siehe ebenso in
rezeptionsgeschichtlicher Hinsicht die Ausführungen von Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006,
ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, S. 314 f.
Siehe Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006,
ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN
978-3-15-020395-8, S. 315–317. Vgl. auch Ina Schabert
(Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev.
Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 494 ff. und Jill L. Levenson (Hrsg.): William Shakespeare: Romeo and Juliet. The Oxford Shakespeare. Oxford University
Press, Oxford 2008, ISBN 978-0-19-953589-7, Introduction,
S. 49 ff. Siehe ebenso Hans-Dieter Gelfert: William
Shakespeare in seiner Zeit. C. H. Beck Verlag, München 2014, ISBN
978-3-406-65919-5, S. 295 ff.
Siehe Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006,
ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, ISBN
978-3-15-020395-8, S. 317 f. Vgl. auch Ina Schabert
(Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev.
Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 496 f. Siehe ferner
umfassender Jill L. Levenson (Hrsg.): William
Shakespeare: Romeo and Juliet. The Oxford
Shakespeare. Oxford University Press, Oxford 2008, ISBN 978-0-19-953589-7, Introduction, S. 50–68.
Vgl. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev. Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S.
495 f.
Siehe Thomas Thrasher: Understanding Romeo and
Juliet. Lucent Books, San Diego 2001, ISBN 1-56006-787-X, S. 35.
Albert Cohn:
Shakespeare in Germany in the Sixteenth
and Seventeenth Centuries. 1865, S. 115 f. und 118 f.
Siehe Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev. Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S.
497.
Siehe Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare Handbuch. Kröner, 5. rev. Ausgabe, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S.
497. Vgl. auch Claudia Küster: Romeo and Juliet. Band
6 der von Sonja Fielitz hrsg. Reihe: Shakespeare und
kein Ende. Kamp Verlag, Bochum 2005, S. 139 ff. Siehe ebenfalls Dictionary of National Biography
Richard W. Scooch: Pictorial Shakespeare. In
Stanley Wells, Sarah Stanton (Hrsg.): The Cambridge Companion to Shakespeare on Stage. 2002, S. 62 f.
Vgl. Claudia Küster:
Romeo and Juliet. Band 6 der von Sonja Fielitz hrsg. Reihe: Shakespeare und kein Ende. Kamp
Verlag, Bochum 2005, S. 139 ff.
Vgl. zu den
unterschiedlichen Inszenierungen von Romeo and Juliet
in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch die ausführliche systematische
Darstellung bei Russell Jackson: Shakespeare at Stratford:
Romeo and Juliet. The Arden Shakespeare in Association with the Shakespeare Birthplace Trust.
Thomas Learning, London 2003, ISBN 1-903436-14-1, Introduction,
S. 13–25.
Ina Schabert:
Shakespeare Handbuch. Kröner, Stuttgart 2009, S. 498.
Werke von William
Shakespeare
Tragödien: Titus Andronicus | Romeo und Julia | Hamlet | Othello | König
Lear | Macbeth | Julius Caesar | Antonius und Cleopatra | Coriolanus
| Troilus und Cressida | Timon von Athen.
Komödien: Zwei Herren
aus Verona | Der Widerspenstigen Zähmung | Die Komödie der Irrungen | Verlorene
Liebesmüh | Ein Sommernachtstraum | Der Kaufmann von Venedig | Die lustigen
Weiber von Windsor | Viel Lärm um nichts | Wie es euch gefällt | Was ihr wollt
| Maß für Maß | Ende gut, alles gut | Perikles, Prinz von Tyrus
| Das Wintermärchen | Cymbeline | Der Sturm | Die
beiden edlen Vettern.
Historiendramen:
König Johann | Richard II. | Heinrich IV., Teil 1 | Heinrich IV., Teil 2 | Heinrich V. | Heinrich
VI. | Richard III. | Heinrich VIII.
Andere Werke: Sonette
| Venus und Adonis | Lucretia | Der verliebte Pilger | Der Phoenix und die
Turteltaube | Der Liebenden Klage | Sir Thomas More.
Normdaten (Werk):
GND: 4099369-3 | LCCN: n82116107 | VIAF: 178622639
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Literarisches WerkLiteratur
(16. Jahrhundert) Literatur (Englisch) Werk von William ShakespeareTragödie
Romeo und Julia Fiktives Paar
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